Mit etwas gemischten Gefühlen stiegen 13 Turnerinnen der Frauenriege am Donnerstagmorgen in den Zug nach Olten, mit Verbindung nach Bern-Thun. Einerseits war da die Wetterprognose, die speziell für Thun/Beatenberg nicht sehr berauschend war. Hatten wir die richtige Kleidung, damit wir dem Regen trotzen könnten? Andererseits freuten wir uns riesig auf die gemeinsame Bergturnfahrt, die durch Verena Affolter organisiert worden war.
Mit Kaffee, von Verena gebackenen Zöpfli und munterem Plaudern vertrieben wir uns im Zug die Zeit, bis wir in Thun ankamen. Als wir auf das Schiff wechselten, zog ein finsteres Wolkenband auf. Dieses zog aber südlich an uns vorbei, und kurz vor Unterseen liess die Sonne den See funkeln. Vor dem Restaurant Neuhaus diskutierten wir schon, ob wir das Mittagessen draussen oder drinnen einnehmen wollten!
Das Wetterglück begleitete uns weiter, durch das Naturschutzgebiet Weissenau und nach Interlaken. Bis wir den Bus nach Beatenberg nehmen konnten, lernten wir Interlaken noch auf die eine oder andere Art kennen.
Das Hotel Fassbind in Beatenberg (Beau Site) hat eine Geschichte, die mit dem Schnaps-Konzern „Fassbind“ eng verbunden ist, erzählte uns Patron Dani. Dieser war zudem Arbeitskollege von unserer Verena. Als Beweis präsentierte sich Verena mit Danis Polizeijacke. Auf Sicherheit bedacht, hat Dani auch einen Wachhund, welcher mit Freude die grosse Frauenschar begrüsste. Und damit alle seine Gäste sich sicher fühlen und auch gut schlafen können, hat Dani jedes Zimmer mit einem pelzigen Begleiter versehen.
So hätten wir also gut schlafen sollen, wäre da nicht das Käsefondue gewesen… aber das ist eine andere Geschichte.
Am anderen Morgen erwachten wir zu blauem Himmel und einem gewaltigen Gebirgspanorama. Nach einem schnellen Zmorge erwischten wir den 08:30 h-Bus Richtung Niederhornbahn.
Das Niederhorn liegt auf der Nordseite des Thunersees, und die Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau mit dem Thunersee im Vordergrund ist phänomenal. Entlang des Guggisgrates marschierten wir Richtung Burgfeldstand. Da wir bei den Ersten waren, die unterwegs waren, konnten wir zahlreiche Steingeissen (weibliches Tier des Steinbockes) bewundern. Wir bewegten uns vorsichtig entlang des Wegs, die Tiere liessen sich von uns nicht stören.
Die Nordseite des Guggisgrates ist sehr steil, man hat das Gefühl, man könne mit einem Steinwurf die andere Talseite erreichen. Die Steingeissen und ihre Jungtiere ästen auf der Südseite des Grates, als wir auf ein unangenehmes Geräusch aufmerksam wurden, das ein paar Frauen als den Lärm der rotierenden Propeller einer Drohne erkannten. Mit Schrecken mussten wir sehen, dass die erschreckten Steingeissen über die Kante die äusserst steile Nordseite des Grates hinunterflüchteten! Trittsicher sprangen die Geissen auf einigen schmalen Felsvorsprüngen immer weiter nach unten, bis wir sie nicht mehr erkennen konnten.
Dieser Vorfall machte uns betroffen.
Die gute Laune war aber schnell wieder da, wir traten den Rückweg zur Dreier-Gondel-Station an und durften bei der Mittelstation (Vorsass) ein feines Mittagessen geniessen. Und dann ging’s leider schon wieder heim…
An dieser Stelle möchte ich Verena Affolter herzlich danken für die Organisation und Leitung der Bergturnfahrt. Du hast das super gemacht! Die Reise war abwechslungsreich, die Natur einfach grandios.
Wir freuen uns bereits auf die nächste Bergturnfahrt. Mit dieser Frauengruppe geht man einfach gern auf Reisen.
23.09.2024/mse








