Stabübergabe 4 – Rösly Keller

Steckbrief

  • Name: Rösly Keller
  • Alter: 88 Jahre alt
  • Riege:
    • 1949: Mit 16 im ETV beigetreten in die Damenriege
    • Später Turnerin bei der Frauenriege, bis sie 50 Jahre alt war
    • Danach Turnerin bei den Seniorinnen
  • Im Verein seit: 72 Jahren
  • Funktionen im Verein
    • Ehrenmitglied seit 1999
    • Chauffeurin von ihrer ersten Damenriegenleiterin Bume Gret. Sie fuhr Bume Gret jeweils an ihre Leiterkurse, durch dies erlebte sie ebenfalls viele Kurse auf der Hinterbank
    • Treue Helferin bei diversen Vereinsanlässen
    • Ersatzleiterin bei diversen Riegen
    • Organisation von der Bergturnfahrt für 10 Jahre (dazumals noch Frauenriege und Dameriege zusammen, also rund 60 Frauen)
    • 7 Jahre lang Geburtstags- und Krankenbesuche im Namen des Vereines
    • Vereinspöstlerin: Büechli, Couverts, Einladungen vertragen mit Velo und zu Fuss

Interview

Frage von ehemaliger Stabträgerin Susi an Rösly:
F: Sie ist schon so lange in unserem Verein und hat vieles in unserem Verein bewegt. Meine Frage an Rösly ist folgende: „Was hat dich motiviert so lange im Verein zu bleiben?“
A: Der Spass an der Bewegung und der Musik war immer ausschlaggebend. Ich habe den Turnverein immer gebraucht. Die Kollegschaft im Verein war und ist mir immer noch sehr wichtig. Früher nach dem Turnen haben immer stundenlang noch auf dem Heimweg zusammen gesprochen und gelacht. Es war immer DAS Ereignis in der Woche, als man einmal raus gehen konnte. Und ich finde entweder macht man etwas richtig oder gar nicht.

F: Wie bist du in den Verein gekommen?
A: Eine Kollegin aus der Sekundarschule und ich gingen eine Zeit lang in die unterschiedlichen Vereinen vorbeischauen. Die Wahl war sehr schnell getroffen und wir wollten beim Turnverein ETV mitmachen. Wir haben die dazumalige Leiterin der Damenriege, Bume Gret, direkt vor Ort gefragt, ob wir mitturnen durften und sie lud uns prompt zum Mitmachen ein. Früher turnten im ETV alle TurnerInnen zusammen. Wir machten Freiübungen  und spielten oft Völkerball.
Jedoch musste ich nach rund 70 Jahren einen Schlusstrich ziehen wegen meinen Rückenschmerzen.

F: Was war dein erstes Element was du im DTV gelernt hast?
A: Ganz viele unterschiedliche Dinge wie zum Beispiel Gymnastik, Korbball und viele verschiedene Spiele. Etwas was meine Kolleginnen und ich nie gross mochten, war Jägerball.

F: Ist sonst noch jemand von deiner Familie im DTV Wettingen?
A: Nein, nur meine jüngste Tochter ist ebenfalls im Turnverein, jedoch in Baden. Der Rest meiner Familie ist sehr musikalisch.

F: Was ist deine Lieblingsturnvereinerinnerung?
A: Am Turnfest in Basel 1959 herrschte eine immense Hitze. Unsere Leiterin die Bume Gret  und viele weitere TurnerInnen erlitten Hitzeschläge. Das ist eine Erinnerung, welche ich nicht so schnell vergessen werde.

Am Turnfest in Luzern 1963 hatte es Unmengen an Wasser.  Üblicherweise führten wir unsere Übung jeweils zweimal vor. Jedoch hiess es dann von der Wettkampfleitung, dass wir unsere Bodenübung nur einmal zeigen müssen. Da wir jedoch schon nass waren, trotzten wir den Weisungen und zeigten unser Programm trotzdem zweimal.  

Am ETF in Genf 1978 holten wir den 1. Platz in der Gymnastik und wurden sogar im Fernseher übertragen. Auch an diesem Turnfest hatte es wieder sehr viel Regen. Lustig war auch die Übernachtung in der Turnhalle.

Eine weitere tolle Erfahrung war die Gymnaestrada 1982 in Zürich. Jedoch war diese auch sehr teuer…

Ebenfalls grossartig war, als ich die Turnfahrt für 60 Damen organisiert hatte. Machte mein Schwiegersohn extra eine Fahne für den Verein, damit ich die Frauen nicht verliere. Nach diesem Zeitpunkt wurde die Turnfahrt der Damenriege und der Seniorinnen getrennt durchgeführt.

Allgemein war es einfach immer schön mit den Vereinskolleginnen zusammen zu sein und gemeinsam Plausch am Turnen zu haben.

F: Was war deine Lieblings MMS?
A: Ich kann mich noch gut an die letzte MMS erinnern bei welcher ich mit der Frauenriege zusammen teilgenommen habe. Diese war zum Motto ABBA Mania im Jahr 2015. Seit dann bin ich aber immer als Zuschauerin und Helferin dabei.

Früher führten wir jedes Jahr im Winkelried Reigen und Walzer mit den TurnerInnen auf. Das war ebenfalls immer ein Highlight für mich. Ich erinnere mich noch gut als wir 1950 im Casino ein Russenballet vorführten. Diesen Muskelkater werde ich nie vergessen.

F: Was machst du neben dem Turnvereinleben sonst noch gerne?
A: Ich liebe es zu spazieren, vor allem über den schönen Wettinger-Rebberg. Früher wanderte ich über jeden Felsen. Mein Motto ist: Bewegung hält jung! Aus diesem Grund nehme ich auch immer die Treppe anstatt den Lift. Ich sage immer: „Der Lift ist für die Jungen.“

F: Was möchtest du sonst noch über unseren Verein sagen?
A: Ich hatte immer gute Leiterinnen im Verein. Bume Gret war jedoch stets die Beste. Es konnten immer alle mitmachen und niemand wurde ausgeschlossen bei ihr.

F: Wem übergibst du den Stab? Was würdest du gerne von ihr wissen?
A: Ich übergebe den Stab Elisabeth Habützel. Sie war früher als KiTuk Helferin sehr egagiert und ist ebenfalls ein Ehrenmitglied. Meine Frage an Elisabeth ist folgende: „Was wünscht du dir für die Zukunft von unserem Verein?“

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